Zahl der gefälschten Euro-Banknoten im zweiten Halbjahr 2017 weiterhin niedrig
- In der zweiten Jahreshälfte 2017 wurden 363 000 gefälschte Euro-Scheine aus dem Verkehr gezogen
- Bei rund 85 % der Fälschungen handelte es sich um 20-€- und 50-€-Banknoten
- Alle Euro-Banknoten können nach dem Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ auf ihre Echtheit geprüft werden
- Euro-Banknoten sind weiterhin ein verlässliches und sicheres Zahlungsmittel
In der zweiten Jahreshälfte 2017 wurden etwa 363 000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 stellt dies einen Anstieg um 9,7 %, gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2016 eine Zunahme um 2,8 % dar. Eine Fälschung zu erhalten ist sehr unwahrscheinlich. Gemessen an der Zahl echter umlaufender Euro-Banknoten ist der Anteil der Falschnoten nach wie vor äußerst gering. Die Zahl echter Euro-Scheine steigt seit der Einführung der Gemeinschaftswährung stetig, mit Wachstumsraten über jenen des BIP. So erhöhte sich der Euro-Banknotenumlauf im Jahr 2017 mengen- bzw. wertmäßig um rund 5,9 % bzw. 4,0 %. Gegenwärtig befinden sich über 21 Milliarden Euro-Banknoten mit einem Gesamtwert von mehr als 1,1 Billionen EUR im Umlauf.
Der Halbjahrestrend im Überblick:
Zeitraum |
2014/2 |
2015/1 |
2015/2 |
2016/1 |
2016/2 |
2017/1 |
2017/2 |
Anzahl der Fälschungen |
507 000 |
454 000 |
445 000 |
331 000 |
353 000 |
331 000 |
363 000 |
Anteil der Stückelungen:
Stückelung |
5 € |
10 € |
20 € |
50 € |
100 € |
200 € |
500 € |
Anteil in % |
1,0 % |
1,8 % |
35,2 % |
52,5 % |
6,5 % |
0,8 % |
2,2 % |
Im zweiten Halbjahr 2017
- wurden die 20-€- und die 50-€-Banknoten nach wie vor am häufigsten gefälscht; auf diese beiden Stückelungen entfielen etwa 85 % aller Fälschungen;
- wurde der Großteil der Falschnoten (97,8 %) in Euro-Ländern sichergestellt. Rund 1,7 % wurden in EU-Mitgliedstaaten außerhalb des Euroraums entdeckt und 0,5 % in der übrigen Welt.
Sehen Sie genau hin!
Seit Ausgabe der ersten Euro-Banknotenserie empfiehlt das Eurosystem – d. h. die EZB und die 19 nationalen Zentralbanken (NZBen) des Eurogebiets – der Bevölkerung, bei der Entgegennahme von Banknoten wachsam zu sein. Sie können Ihre Geldscheine nach dem einfachen Prinzip „Fühlen-Sehen-Kippen“ überprüfen. Wie Sie dabei vorgehen, wird auf der EZB-Website in der Rubrik „Der Euro“ sowie auf den Websites der NZBen beschrieben. Erhalten Sie eine Banknote, die Ihnen verdächtig erscheint, so vergleichen Sie diese direkt mit einem Geldschein, von dem mit Sicherheit feststeht, dass er echt ist. Falls sich Ihr Verdacht erhärtet, setzen Sie sich bitte mit der Polizei oder – je nach nationalen Gepflogenheiten – der zuständigen nationalen Zentralbank bzw. Ihrer Hausbank in Verbindung. Das Eurosystem unterstützt die Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung der Bargeldfälschung.
Um der Bevölkerung die Unterscheidung zwischen echten und falschen Euro-Banknoten zu erleichtern, setzt das Eurosystem auf verschiedene Kommunikationsmittel. Auch professionelle Bargeldakteure werden umfassend informiert, damit sie gewährleisten können, dass Banknotenbearbeitungsgeräte Fälschungen zuverlässig erkennen und einziehen.
Es ist Aufgabe des Eurosystems, die Fälschungssicherheit der Euro-Banknoten zu wahren und die Entwicklung der Banknotentechnologie weiter voranzutreiben. Die zweite Euro-Banknotenserie, die Europa-Serie, bietet noch mehr Sicherheit und trägt dazu bei, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Gemeinschaftswährung aufrechtzuerhalten.
Das Eurosystem beabsichtigt, die zwei letzten Stückelungen der Europa-Serie – die neuen 100-€- und 200-€-Banknoten – im ersten Halbjahr 2019 zeitgleich auszugeben. Vor Einführung der noch ausstehenden Stückelungen, die beide neue Sicherheitsmerkmale aufweisen, wird es eine an die Öffentlichkeit und professionelle Bargeldakteure gerichtete Informationskampagne durchführen. Wie bei den zuvor ausgegebenen Stückelungen unterstützt das Eurosystem Hersteller und Anbieter von Geräten zur Banknotenbearbeitung und Echtheitsprüfung bei der Anpassung ihrer Produkte an die neuen Geldscheine.
Medienanfragen sind an Frau Eszter Miltényi-Torstensson unter +49 69 1344 8034 zu richten.
Europäische Zentralbank
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