- PRESSEMITTEILUNG
EZB veröffentlicht Studie zu Umweltauswirkungen von Euro-Banknoten
11. Dezember 2023
- Umweltfußabdruck, den die Verwendung von Euro-Banknoten pro Person und Jahr verursacht, entspricht einer Autofahrt von acht Kilometern
- Eurosystem will Umweltauswirkungen von Banknoten weiter reduzieren und gleichzeitig breite Verfügbarkeit und Akzeptanz von Bargeld sicherstellen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute eine Studie zu den Umweltauswirkungen der Euro-Banknoten als Zahlungsmittel veröffentlicht. Demnach beliefen sich die mit Banknotenzahlungen verbundenen Umweltauswirkungen im Jahr 2019 auf durchschnittlich 101 Mikropunkte (µPt) je Person im Euroraum. Dies entspricht einer Autofahrt von acht Kilometern bzw. 0,01 % der gesamten Umweltauswirkungen der jährlichen Konsumaktivitäten eines Menschen in Europa.
In der Studie werden die potenziellen Umweltauswirkungen sämtlicher Aktivitäten in einem kompletten Euro-Banknotenkreislauf gemessen – von der Beschaffung der Rohstoffe über die Herstellung, Verteilung und Inverkehrgabe bis hin zur Entsorgung der Euro-Banknoten durch die nationalen Zentralbanken des Euroraums. Die Studie basiert auf der Methode der Europäischen Kommission zur Berechnung des Umweltfußabdrucks von Produkten und baut auf den Untersuchungen auf, die 2004 im Zusammenhang mit der Ökobilanz der ersten Euro-Banknotenserie begonnen wurden.
Die Hauptfaktoren, die zum Umweltfußabdruck der Euro-Banknoten als Zahlungsmittel beitragen, sind der Energieverbrauch von Geldautomaten und der Transport, gefolgt von der Bearbeitung durch die nationalen Zentralbanken, der Papierherstellung und den Echtheitsüberprüfungen in Geschäften. Da Banknoten eine lange Lebensdauer haben und für viele Zahlungen genutzt werden, sind die Auswirkungen der Banknotenherstellung geringer als die des Transports und der Verteilung.
„Das Eurosystem setzt sich dafür ein, Euro-Banknoten so umweltfreundlich wie möglich zu machen und gleichzeitig sicherzustellen, dass Bargeld weithin verfügbar ist und akzeptiert wird“, sagt EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone.
Das Eurosystem unternimmt seit 2004 Anstrengungen, den Umweltfußabdruck der Euro-Banknoten zu verringern. So wird zum Beispiel ausschließlich 100-prozentig nachhaltige Baumwolle verwendet, und die Entsorgung von Banknotenabfall auf Mülldeponien ist untersagt.
Außerdem haben Hersteller von Geldautomaten und Banken Fortschritte bei der Reduzierung der Umweltauswirkungen ihrer Geräte gemacht. Die heute veröffentlichte Studie hat ergeben, dass Verbesserungen bei der Energieeffizienz von Geldautomaten dazu beigetragen haben, deren Umweltauswirkungen zwischen 2004 und 2019 um 35 % zu verringern.
Die derzeit stattfindende umfangreiche Forschung und Entwicklung hat das Ziel, künftige Euro-Banknoten in allen Phasen ihres Lebenszyklus noch umweltfreundlicher zu machen. So untersucht die EZB beispielsweise alternative Methoden der Abfallentsorgung bei Banknoten, wie etwa Recycling und Wiederverwendung von Abfallmaterial, sowie mögliche Verbesserungen der beim Druck verwendeten Materialien und Komponenten.
Diese Maßnahmen gehören zum umfassenderen Engagement der EZB, den Klimawandel im Rahmen ihres Mandats zu bekämpfen und ihren eigenen ökologischen Fußabdruck im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und den Klimaneutralitätszielen der Europäischen Union zu reduzieren. Genauere Informationen hierzu sind der jährlichen Umwelterklärung der EZB zu entnehmen.
Medienanfragen sind an Belén Pérez Esteve (Tel.: +49 173 533 4269) zu richten.
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